Wer zu spät kommt, den straft das Lesen: Unter den Long- und Shortlist-Titeln, die ich bei mir zuhause habe, habe ich mir als einziges Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 auf die Seite gelegt. Für dieses dicke Ding wollte ich mir Lesezeit im Winter nehmen. Nun hat Frank Witzel mit der Geschichte eines Jungen in Wiesbaden-Biebrich den Buchpreis 2015 „abgeräumt“ - eine tolle, überraschende Entscheidung.
Und die Jury zeigte vielen Kritikern damit eine Harke: Mit Matthes & Seitz keiner der großen Verlage, mit Frank Witzel ein Autor, der zwar im Vorfeld beachtet und positiv besprochen, aber nicht als Preisträger gehandelt wurde, mit dem Buch eines, das sicher nicht auf den Massenverkauf konzipiert ist. Und das literarisch - so empfand ich es beim Reinblinzeln - was zu bieten hat, eine mitreißende, dynamische Sprache.
Ich freue mich jetzt erst einmal auf die Lektüre und ziehe meinen Hut vor Buchpreisblogger Jochen, der dieses Buch von Beginn an als seinen Favoriten setzte! Hier geht es zu seiner Besprechung: http://lustauflesen.de/witzel-teenager-dbp/.
Damit ist das Buchpreisbloggen vorüber - und ich schließe mich Jacquelines Worten an: Es war schön, interessant und herausfordernd, eine bereichernde Leseerfahrung.
Yep, genau die richtige Lektüre für Lese-Omas!😉 Liebe Grüße!
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Da musste ich gerade sehr breit grinsen. Vielleicht lesen wir ja zeitgleich und werfen uns die Bälle zu: Weißt Du noch, der enge (katholische) Mief im Jugendheim? Beatles oder Stones? Die erste Zigarette? Warst Du politisch? Ärger mit der Mutter wegen der Klamotten? Haare zu lang? Mal sehen. Mir scheint das auch der richtige Stoff für Lese-Omas. Und irgendwie bin ich immer dem Irrglauben aufgesessen, der Witzel sei so jung - aber Jahrgang 1955! Der ist richtig konditioniert!
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Ja, der Witzel, das ist erst ein Opa! Aber, wie du schreibst: Echt gut erhalten. Und zu dem Rest schweigt einstweilen der Sängerin Höflichkeit, bis zum fröhlichen Bälle-Werfen…
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Ja!! Ein wirklich perfekter Abschluss.
Und eine gute Entscheidung der Jury: Witzel und der Verlag Matthes & Seiz.
Irgendwie ist das Buchpreis-Lesen mit diesem Gewinner nicht vorbei.
Ich hab das Gefühl, es fängt gerade an. Denn nun werden wir alle Witzel lesen und darüber bloggen und dikutieren ….
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Das Gefühl habe ich auch: Nach dem Buchpreis ist vor dem Witzel…
Ich habe mich gestern abend sehr gefreut, da war die Jury mutig und hat nun alle positiv überrascht!
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Mir geht es ähnlich, das einzige Buch, das ich noch nicht habe, obwohl es mich von Anfang an interessierte, ich habe es mir aber zum Geburtstag gewünscht und werde es wahrscheinlich im November gelesen, bis dahin habe ich noch zwei Longlist und zwei Shortlistbücher im Badezimmer liegen.
Mein Buchpreislesen ist also noch nicht vorbei, obwohl ich fleißig gelesen habe.
Waren spannende zwei Monate, ich habe ja schon früher über den Buchpreis gebloggt und kommentiert, gelesen habe ich die Bücher aber meistens erst später.
Jetzt bin ich auf den Geschmack gekommen und werde mich, wahrscheinlich etwas entspannter, auch in den nächsten Jahren durch die LL lesen oder das, was an Büchern zu mir kommt.
Man lernt wirklich sehr viel dabei, obwohl es natürlich viele viele andere Bücher gibt, die nicht auf der Liste stehen und man auch lesen sollte, liebe Grüße aus Wien!
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Matthes&Seitz hat dieses Jahr nur Bücher gebracht, die ich toll fand. Insofern freue ich mich erst mal für den Verlag. In das Buch werde ich auch erst reinschauen, wenn Weihnachten vor der Tür steht…
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Ja, für den Verlag, der wirklich tolle Bücher macht und damit auch den „größeren“ eine Messlatte vorgibt, freue ich mich auch sehr…und Witzele schon vor mich hin, seitenweise - grandios!
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